IT und Gesellschaft

Die Vielfalt des Begriffs Information

Im Bereich industrieller Technologien sammelte die Menschheit seit der ersten industriellen Revolution in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts enorme Erfahrungen. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts, mit dem Aufkommen von Computertechnik und Programmierung, ergab sich die Notwendigkeit, den Begriff Information zu überdenken und neu zu definieren. Heute ist der Begriff Information einer der am verbreitetsten und fundamentalsten in der Wissenschaft, Wirtschaft, Technik und in allen Bereichen des täglichen Lebens. Zusammen mit Grundbegriffen wie Materie, Energie, Zeit und Raum bildet sie die Grundlage des modernen wissenschaftlichen Weltbildes. Trotzdem gibt es noch immer keine allgemein anerkannte Definition von Information, und in technischen, wissenschaftlichen und alltäglichen Situationen hat sie unterschiedliche Bedeutungen.

Im allgemeinsten Sinne bringt Information neue Erkenntnisse über die Umwelt, ihre Prozesse, Ereignisse und Phänomene. In den Ingenieurwissenschaften und der Informatik versteht man unter Information die übertragenen Nachrichten, die beispielsweise in binärer Form dargestellt werden, wie sie in Computern und bei einer Datenübertragung vorkommen. In der Informationstheorie wird Information nur als solche verstanden, die die bestehende Ungewissheit, die das Management von Prozessen und das Treffen richtiger Entscheidungen erschwert, vollständig beseitigt oder zumindest verringert. Die vielen unterschiedlichen Ansichten über das Wesen und die charakteristischen Merkmale von Information sind auf die Komplexität, Spezifität und Vielfalt der Ansätze zur Interpretation des Wesens dieses Begriffs zurückzuführen.

Das Wort Information wurde Mitte des 20. Jahrhunderts in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen. Der US-amerikanische Mathematiker Claude Shannon führte den Begriff in einem engen technischen Sinne ein, um die Kommunikation und die Übertragung codierter Daten zu analysieren und zu beschreiben. Diese Theorie wurde später Informationstheorie genannt.

Während materielle Objekte bei ihrer Wechselwirkung und Zustandsänderung ihre Materie und Energie nicht verlieren, sondern nur von einer Form in eine andere umwandeln, erfolgt die Übertragung von Informationen in der Regel ohne inhaltliche Veränderung. In Abwesenheit von Fehlern und Störungen bleibt die übertragene Information in der gleichen Form und im gleichen Umfang wie in der Quelle. Ihre Kopie hat beim Empfänger die absolut gleichen Eigenschaften und Qualitäten wie die des Senders.

Jede Interaktion zwischen Objekten, bei der eines von ihnen Informationen erlangt und das andere sie nicht verliert, wird als Informationsinteraktion bezeichnet. Diese Interaktion kann nicht nur zwischen Menschen stattfinden, sondern auch zwischen Menschen und technischen Geräten, zu denen nicht nur Computer, sondern praktisch alle modernen Haushaltsgeräte und Industrieanlagen zählen. Die Weiterentwicklung von Informationstechnologien, Automatisierung und Telekommunikation führten dazu, dass der Informationsaustausch ganz ohne menschliche Beteiligung stattfinden kann, wenn technische Geräte über einen gewissen Grad an Intelligenz verfügen, automatisch miteinander kommunizieren und Informationen nach den vom Menschen festgelegten Regeln, Algorithmen, Formaten und Kommunikationsprotokollen austauschen.

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